Realismus statt permanentem Krisenmodus – oder ist dies untrennbar miteinander verbunden?

25. Februar 2022

Nach der Krise ist vor der Krise und dazwischen kriselt´s. Finanzkrise - Eurokrise - Flüchtlingskrise - Coronakrise - steigende Inflationsraten und Zinsen beschwören eine Wirtschafskrise - und aktuell eine der schlimmsten Krisen, Krieg.

Dieser Beitrag ist jetzt keine Anleitung zur Realitätsverweigerung, sondern der Versuch die richtige Perspektive zu finden. Persönliche Herausforderungen, Schicksale und Katastrophen sind leider unabwendbare Realität - seit Menschengedenken. Neben eigenverantwortlichen handeln ist es dann in diesen Situationen die Pflicht jedes Einzelnen, der Gesellschaft, den Menschen dort zu helfen, wo Hilfe notwendig und möglich ist. 

Aber - nicht alles und jeder ist permanent im Krisenmodus! Wäre dem so, dann seien sie jetzt ehrlich, welchen Sinn hätte dann das Leben? Wer könnte dann noch Ziele haben, Pläne schmieden und lachen? Wo blieben Visionen, Wohlbefinden und schöne Zeiten?

Warum haben wir derzeit nicht nur das Gefühl, sondern sind auch in den meisten Fällen wirklich überlastet? Meine These: Jeder ist grundsätzlich mit jedem vernetzt - weltweit. Permanente Verfügbarkeit von Nachrichten (just in Time), den vielen geteilten, subjektiven Realitäten in sozialen Medien und der Reizüberflutung. Reizüberflutung im Sinne, dass unsere Aufmerksamkeit das Begehren aller Medien ist. Dazu verhilft gewöhnlich eine möglichst laute, aufdringliche Krisenberichterstattung. Der sogenannte konstruktive Journalismus, der mehr auf der Berichterstattung lösungsorientierter statt negativer Nachrichten gründet, ist kaum gefragt.

Darum mein Apell an jeden Einzelnen - gehen Sie achtsam und sorgsam mit ihrer Aufmerksamkeit um. Nutzen Sie konstruktiven Journalismus dort, wo er angeboten wird, und verweigern sie alle Medien die auf Gewinn (Aufmerksamkeit) durch laute, einseitige Krisenberichterstattung setzen. Deswegen verschwinden jetzt nicht alle Krisen, Probleme - aber sie werden auf ein realistisches (Aufmerksamkeit) Maß reduziert.

Herausforderungen sind ein Teil des Lebens. Die Vermittlung eines permanenten Krisenmodus ist ein Geschäftsmodell. Hier eigenverantwortlich zu sein und die Pflichten die ein funktionierendes, soziales Miteinander einfordern, einzuhalten sind meines Erachtens ein guter Nährboden für ein gelingendes Leben. Das wünsche ich Ihnen, das wünsche ich mir und speziell allen Menschen die Verantwortung für andere übernommen haben.

Mich interessiert, wie sie es sehen. Schreiben Sie mir Ihre Meinung, Überzeugung dazu - info@hirzer.at.

 

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